Gemeinde Großerlach

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Bericht vom 15. Großerlacher Bürgertreff

Die 15. Auflage war mit rund 150 Gästen der bisher am besten besuchte Großerlacher Bürgertreff, abgesehen von 2016, als dieser gemeinsam mit der damaligen Wiedereinsetzung von Bürgermeister Christoph Jäger stattfand. Unter den Gästen waren die beiden Landtagsabgeordneten Gernot Gruber und Daniel Lindenschmid, Bürgermeister Dieter Zahn (Sulzbach an der Murr) mit Ehefrau und Bürgermeister Uwe Bossert (Spiegelberg), sowie Kreisrat Bernd Messinger.

Der Bürgertreff wurde musikalisch durch den Musikverein „Frischauf“ Grab eröffnet. Nachdem coronabedingt der letztjährige Bürgertreff im Oktober stattfand, ging Bürgermeister Jäger in seiner Ansprache eingangs nur kurz auf aktuelle Projekte und Maßnahmen ein. So ging im Januar die neue Modulkita Großerlach in Betrieb und der Bauhof erhielt zwei Salzsilos. Der angekündigte Schulchor startete im November an der Grundschule und die Umstellungsarbeiten für die Digitalisierung der Grundschule sind in vollem Gange. Von den im Rahmen eines Azubiprojektes der Firma Lukas Gläser neu angelegten Parkplätzen an der Schwalbenflughalle konnten sich die Besucher vor Ort selbst ein Bild machen. Von den kalkulierten Gesamtkosten von 55.000 bis 60.000 Euro muss die Gemeinde etwas weniger als 10.000 Euro selbst tragen.

Bürgermeister Jäger ging sodann auf zwei Jubiläen ein, die in das laufende Jahr 2023 fallen. So fand vor 250 Jahren der „Großerlacher Silberrausch“ statt, als mit königlicher Erlaubnis mühsam der Silberstollen „Gabe Gottes“ in den Berg gegraben wurde. Die damit verbundene Hoffnung auf Wohlstand erfüllte sich bekanntermaßen nicht, sondern endete in einer Pleite. Dass der Stollen als kulturhistorisch bedeutsames Anschauungsobjekt für den damaligen Bergbau heute ein begehbares Besucherbergwerk ist, und der örtliche Bürgermeister damit übrigens offiziell als Bergwerksbetreiber gilt, ist in erster Linie ein Verdienst des Heimatvereins, dessen Mitglieder ihn vor rund 20 Jahren in unermüdlicher, mühsamer Arbeit „ausgegraben“ haben. Zum Jubiläum veranstalten Gemeinde, Heimatverein, Tennisclub und Freizeitzentrum am 17. September, dem Tag des Schwäbischen Waldes, einen kleinen Aktionstag am Silberstollen.

Das zweite Jubiläum bezieht sich auf das Revolutionsjahr 1848, in welchem Großerlach (damals „Groß-Oerlach“) und Grab (seinerzeit „Graab“) selbständig wurden. Dazu zitierte der Rathauschef Gedanken des verstorbenen Ehrenbürgers, Archivars und Autors Josef Holub und Archivfunde aus dessen Festrede von 1998 anlässlich des 150-jährigen Jubiläums: Die Bürger strebten nach Eigenständigkeit, da die „Muttergemeinden“ Sulzbach an der Murr für Großerlach und Liemersbach (damals Lämmersbach) sowie Murrhardt für Grab „keine guten Mütter waren“. Sulzbach sei in „desolater Verfassung“ gewesen und Grab fühlte sich „stiefmütterlich“ von Murrhardt behandelt. Der Start beider armer Gemeinden war schwierig, doch sie schafften es, da viele Bürger sich für sie einsetzten und mit Hand- und Spanndiensten bei wichtigen Infrastrukturmaßnahmen mitarbeiteten. Jäger spannte dann den Bogen über die Gemeindereform (1974) mit der die Eingemeindung von Grab nach Großerlach vollzogen wurde, auf die aktuelle Situation. So wie seinerzeit die Gemeindereform notwendig geworden war, weil die Kleinstgemeinden auf sich gestellt den wachsenden Anforderungen nicht mehr gerecht werden konnten, stünden auch heute wieder Gemeinden dieser Größenordnung vor einer vergleichbaren Entwicklung. Die ständig steigenden Anforderungen und Ansprüche seien bei immer knapperen finanziellen und personellen Ressourcen auf Sicht nicht mehr leistbar.

Anschließend richtete Bürgermeister Jäger den Fokus auf die „Blaulichtorganisationen“ wie Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst, und schloss dabei ausdrücklich die Bundeswehr mit ein. Deren Mitglieder setzen sich teils unter Einsatz ihrer Gesundheit und ihres Lebens für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger ein. Als „unerträglich“ und „zutiefst beschämend“ verurteilte Jäger Anfeindungen, Beleidigungen und gewalttätige Übergriffe gegen Einsatzkräfte. „Wir alle müssen dafür eintreten, dass das nicht hinnehmbar ist, und daran arbeiten, dass nicht Rücksichtslosigkeit, Intoleranz, Gewaltbereitschaft und Eigensinn, sondern Respekt, Wertschätzung, Gemeinsinn, Hilfsbereitschaft und Anstand Attribute der nachfolgenden Generationen sind“. Und dies sei nicht zu erreichen, indem man die erzieherischen Aufgaben alleine den Bildungs- und Betreuungseinrichtungen auferlege. Die Eltern und das gesamte soziale Umfeld müssten hierbei wieder stärker in die Mitverantwortung genommen werden, verdeutlichte der Bürgermeister.

Nach einem musikalischen Zwischenspiel nahm Bürgermeister Jäger die Ehrungen vor.
Frau Beate Vogelmann wurde für 25-mailiges Blutspenden ausgezeichnet.

Im Bereich „Sport“ wurde die U18-Mannschaft der Tischtennisabteilung (Tobias Kalmbach, Ennio Schönfelder, Fabian Scheerer) für den Bezirkspokalsieg mit der bronzenen Ehrennadel ausgezeichnet. Die Ehrennadel in Silber bekam Toni Josua für seinen Titel im Kugelstoßen bei den U35-Landesmeisterschaften.

Für langjähriges Engagement im Ehrenamt zeichnete Bürgermeister Jäger außerdem Michael Olberts mit der Ehrennadel in Bronze aus, der seit 20 Jahren Vorsitzender der Ballboys Grasshoppers Liemersbach ist. Die Ehrennadel in Silber erhielt Udo Stober: Seit zehn Jahren ist er Vorsitzender und Abteilungsleiter der Ortsgruppe Grab des Schwäbischen Albvereins, zehn Jahre war er Kassier, zuvor über fünf Jahre Beisitzer, Ausschussmitglied und Wegewart.

Im Anschluss an diese „regulären“ Ehrungen gab es dann noch die Sonderehrung von Rainer Stecker. Auf den gesonderten Bericht wird verwiesen.

Bürgermeister Jäger bedankte sich bei allen Beteiligten, die am Gelingen des diesjährigen Bürgertreffs mitgewirkt hatten. Nach dem musikalischen Abschluss des Musikvereins lud die Gemeinde zu einem zwanglosen Stehempfang ein. Die LandFrauen Großerlach hatten hierzu unzählige Leckereien vorbereitet.

alle Fotos: Elisabeth Klaper

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