Gemeinde Großerlach

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Räuber Knapp

Die Knappshöhle bei Grab

In der Nähe des alten Steinbruches zwischen Grab und Trauzenbach ist ein hervorstehender, unterhöhlter Sandsteinfelsen, die "Knappshöhle" genannt. Sie hat ihren Namen von dem abgefeimten Schneiderlein Knapp aus Grab.

Dieses lebte vor nicht allzu langer Zeit, hatte immer wieder etwas auf dem Kerbholz und benützte diesen Platz als Schlupfwinkel vor der Obrigkeit. Diese war ihm nicht sehr hold gesinnt, denn es verfasste hin und wieder, im Auftrag seiner Mituntertanen, Streitschriften gegen König und Regierung. Deshalb verrieten die Dorfbewohner den Schneider auch nicht. Bei Nacht und Nebel schlich er sich an die Gehöfte heran und holte die für ihn bereitgestellten Lebensmittel und Getränke ab.

Mancher Bauer gewährte dem pfiffigen Schneider für einige Tage Unterschlupf. Zwischen der Scherbenmühle und Grab fragte ihn einmal der Landjäger, ob er den Schneider Knapp gesehen habe. Prompt antwortete unser Schneiderlein: „Doch, ja, der halte sich gerade in der Mühle auf.“ Der Landjäger begab sich dorthin; der Knappenschneider aber spurte im Schnee, rückwärtsgehend, schnellstens nach Marhördt.

Wieder einmal musste er mit einem Widersacher vor Gericht. Dieser schien sehr ungewandt im Reisen zu sein. Der Schneider bemerkte dies und bestieg deshalb absichtlich den falschen Zug. Als der andere auch darin Platz genommen hatte, huschte der Knapp vorsichtig in den auf dem Nebengleis stehenden, der zur Oberamtsstadt fuhr. So erschien er allein rechtzeitig vor dem Richter.

Spenzer und Melone mussten ihm ein ehrerbietiges Aussehen verliehen haben, denn sonst hätte es wohl nicht vorkommen können, dass der Anwalt von Steinberg dem Herrn Vikar aus Grab alias Knappeschneider hätte Glauben schenken können, um ihm seinen besten Schirm auszuleihen, den jener nie mehr wiedersah.

Noch mancherlei Geschichten erzählen sich die Graber von Schneiderlein Knapp. Im Armenhaus starb er (1914). 

Information

Die Geschichte des Schneiders Knapp diente dem in Grab wohnenden Kinder- und Jugendbuchautor und Großerlacher Ehrenbürger Josef Holub (1926 – 2010) als Vorlage zu seinem Roman "Bonifaz und der Räuber Knapp".

Weitere Werke Holubs:

Der rote Nepomuk, 1993
Bonifaz und der Räuber Knapp, 1996
Lausige Zeiten, 1997
Juksch Jonas und der Sommer in Holundria, 1998
Schmuggler im Glück, 2001
Der Russländer, 2002
Die Schmuggler von Rotzkalitz, 2003

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Stuttgarter Straße 18

rathaus(@)grosserlach.de