Am 03. September fand die vierte Übung unter dem Motto „125 Jahre Feuerwehr Großerlach“ statt. Diesmal wurde in Grab/Lange Straße ein Verkehrsunfall inszeniert: Ein PKW kollidierte frontal mit einem Straßenbeleuchtungsmast. Der Lenker, welcher sich als Einziger im Fahrzeug befand, war eingeklemmt.
Als der Einsatzleitwagen gegen 20:13 Uhr eintraf und mit der Lageerkundung begann, wurde der Fahrer (hier: eine Puppe) des Unfallwagens, welcher sich im Schockzustand befand, durch ein Feuerwehrmitglied psychologisch betreut. Inzwischen traf das Löschgruppenfahrzeug (LF 16/12) ein und es wurde unverzüglich mit der technischen Hilfeleistung begonnen.

Um den Verletzten möglichst rasch medizinisch versorgen zu können, war der Zugang zu ihm erstes Gebot. Gleichzeitig mussten jedoch einige weitere Vorkehrungen getroffen werden. Dazu gehörten die Absicherung der Unfallstelle mit Bezug auf Straßenverkehr sowie Passanten. Außerdem war eine Sicherung des Unfallfahrzeuges erforderlich. Daher wurden sofort Feuerlöscher bereitgestellt. Zur Fahrzeug-Sicherung gehörte auch, dieses mit Unterbauschiebeblöcken abzustützen, damit es durch die zunehmende Instabilität aufgrund der Spreiz- und Schneidarbeiten dem Eingeklemmten keine weiteren Verletzungen zufügen konnte. Zunächst kam ein spezielles Glasbearbeitungsset (Glasmanagement) zum Einsatz, womit ein hinteres Seitenfenster herausgetrennt wurde, um an den Verletzten heranzukommen. Um weitere Seitenfenster sowie die Windschutzscheibe möglichst sicher zu entfernen, wurde die jeweilige Scheibe durch Textilklebeband fixiert und mit dem sogenannten Glasmaster herausgesägt. Während dieser Maßnahmen wurde der Verletzte mittels einer Decke vor Splittern und anderen Einflüssen geschützt.

Als nächsten Punkt wurde die verklemmte Fahrertür durch Einsatz des hydraulischen Spreizers geöffnet. Um den Verletzten unter bestmöglichen Bedingungen aus dem Fahrzeug zu bekommen, wurden zunächst die A-Säulen, dann die B-Säulen des Fahrzeugdachs mittels hydraulischer Schere abgetrennt und das gesamte Dach oberhalb der C-Säulen nach hinten weggeklappt. Gegen 20:27 Uhr konnte der Verletzte auf eine Krankentrage befördert und zur weiteren Versorgung dem Rettungsdienst übergeben werden.

Wie immer, wurde nach abgeschlossener Übung nochmals angetreten, um den Ablauf zu bewerten. Einsatzleiter Markus Wieland und Kommandant Rainer Stecker waren mit dem Ergebnis zufrieden.
Auch bei der letzten öffentlichen Übung vor der Jubiläumsveranstaltung waren wieder einige interessierte Zuschauer anwesend, wofür sich die Freiwillige Feuerwehr Großerlach herzlich bedanken möchte.