Gemeinde Großerlach

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11. Großerlacher Bürgertreff - Bericht

Der diesjährige Bürgertreff am letzten Märztag wurde wieder stimmungsvoll vom Musikverein „Frischauf“ Grab musikalisch eröffnet.

Bürgermeister Christoph Jäger freute sich, viele Ehrengäste und zahlreiche Bürgerinnen und Bürger zur 11. Auflage des Großerlacher Bürgertreffs in der Schwalbenflughalle Grab begrüßen zu dürfen, mitten im feinstaubfreien Schwäbischen Wald, wo das Moss nicht an Betonwänden wächst, sondern von Gott gegeben im Wald. Unter den Ehrengästen waren der Bundestagsabgeordnete und Staatssekretär Christian Lange, Landtagsvizepräsident Wilfried Klenk mit Gattin, der Landtagsabgeordnete Gernot Gruber mit Gattin, Landrat Dr. Richard Sigel mit Gattin und Robert Antretter, ehemaliger Bundestagsabgeordneter und Ehrenvorsitzender der Bundesvereinigung Lebenshilfe.

Traditionell nutzte das Gemeindeoberhaupt den Bürgertreff dazu, über aktuelle Themen der Kommunalpolitik zu informieren, verbunden mit dem gelegentlichen „Blick über den Tellerrand“ hinaus.
Obwohl die Gemeinde Großerlach, so Jäger, nicht die finanziellen und personellen Ressourcen anderer Städte und Gemeinden hat, gelingt es immer wieder, wichtige Maßnahmen anzupacken und umzusetzen. Und warum? Weil hier Gemeinwesen und Gemeinwohl tatsächlich gelebt werden. Dies liege daran, dass sich die Menschen mit ihrer Gemeinde verbunden fühlen, sich mit ihr identifizieren können. Gerade in Zeiten zunehmender Globalisierung brauchen die Menschen eine Heimat, ein Fundament, und das können am besten die Städte und Gemeinden vermitteln. Darum sei er auch persönlich aus innerster Überzeugung ein Verfechter der kommunalen Selbstverwaltungshoheit, die leider immer mehr untergraben wird. Kommunalpolitik ist näher an den Menschen, als es beispielsweise für viele Bürgerinnen und Bürger kaum nachvollziehbare politische Entscheidungen auf europäischer Ebene sind. Auch wenn wir alle im Grunde wissen, was wir Europa an Frieden und Wohlstand zu verdanken haben, fällt es uns einfach naturgemäß schwerer, uns mit Europa zu identifizieren als mit unserer Heimatgemeinde. Bürgermeister Jäger versuchte dies plastisch zu veranschaulichen:
„Ja, ich bin Europäer – und ein überzeugter Europäer noch dazu! Aber davor bin ich Deutscher, und davor Baden-Württemberger – und davor bin ich Großerlacher. Über allem aber bin ich Familienvater, Ehemann, Bruder, Sohn. Wenn Sie darüber kurz nachdenken, ist das die Reihenfolge, wie es vermutlich die meisten von Ihnen empfinden – und das ist einfach menschlich, naheliegend und auch gut so.“
Wie wichtig die Gemeinden gerade auch im ländlichen Raum nicht nur für die Menschen, die dort leben, sondern für unsere gesamte Gesellschaft sind, brachte Jäger mit der Feststellung auf den Punkt:
„Die Städte und Gemeinden im ländlichen Raum mit ihren funktionierenden Strukturen sind der Gegenentwurf gegen den besorgniserregenden Trend zurück zum steinzeitlichen Separatismus, den wir derzeit weltweit beobachten müssen.“
Was eine Gesellschaft wirklich brauche, sind Bürgerinnen und Bürger, die sich aktiv einbringen, die nicht verhindern, sondern vorantreiben möchten. Und diese Bürgerschaft hat die Gemeinde Großerlach. Sei es wie zuletzt bei der Neugestaltung des Spielplatzes in Grab, sei es beim Umbau der Feuerwehr-Fahrzeughalle oder bei der Sanierung im Vereinsheim Großerlach. Solch ehrenamtliches Engagement gibt der Gemeindeverwaltung mit Bauhof und Erziehungseinrichtungen und auch dem Gemeinde- und Ortschaftsrat die Energie und die nötigen Spielräume, um auch große Projekte angehen und umsetzen zu können.
So zum Beispiel beim Dorfgemeinschaftshaus Liemersbach. Die Entscheidung, wie es nach dem Brand weitergehen soll, ist nicht leicht gefallen, aber nach Abwägung der verschiedenen, auch finanziellen Aspekte hat man sich dazu entschieden, dass Liemersbach wieder ein Dorfgemeinschaftshaus bekommen soll. Ein weiteres Beispiel ist das aus dem Klimaschutzprogramm geförderte neue Dach über dem Schulungsraum des Feuerwehrgerätehauses, in welchem Zuge mit Unterstützung der Feuerwehr zugleich der Schulungsraum saniert und technisch neu ausgestattet wurde. Gleichzeitig wurde ein neues MLF beschafft, und aktuell läuft der Förderantrag für einen neuen Mannschaftstransportwagen als Ersatz für das ELW. Danach steht dann die Ausmusterung des letzten LF8 im Tausch gegen einen Gerätetransportwagen an. Insgesamt wird damit die Gemeinde Großerlach alleine für den zivilen Bevölkerungsschutz durch die Freiwillige Feuerwehr rund 400.000 € innerhalb von vier Jahren investieren.

Eines der größten Projekte der Gemeinde ist ganz klar die Umsetzung der 2004/2005 beschlossenen Trinkwasserkonzeption, welche Zug um Zug umgesetzt wurde und wird. Aktuell befindet sich nun der Hochbehälter auf dem Hohenbrach in Bau, von dem schon seit Anfang der 90er geträumt wurde, stets verbunden mit ernsten Zweifeln, ob man diese Mammutaufgabe jemals würde stemmen können. Die investierte Summe ist mit 2.400.000 Euro sehr beachtlich, allerdings wäre diese Investition ohne Landeszuschüsse in Höhe von 1.800.000 Euro nicht möglich gewesen.
Ein neben der Trinkwasserversorgung weiteres bedeutendes Infrastrukturthema ist der Breitbandausbau. Hier bietet sich eine große Chance, sofern die Zuschussanträge bei Bund und Land positiv beschieden werden. Bis Ende 2019 soll für alle Haushalte und Gewerbebetriebe eine Breitbandversorgung mit mindestens 50 MB/sec erreicht werden. Das Projekt umfasst ein Gesamtinvestitionsvolumen von 3.600.000 Euro, davon müssen 600.000 Euro von der Gemeinde selbst finanziert werden. Die Gemeindeverwaltung hatte nach Eingang der Projektstudie ganze drei Tage Zeit, diese zu prüfen, auszuwerten und die daraus resultierende Finanzierung aufzustellen und als Vorlage für den Gemeinderat vorzubereiten. Die Finanzierung gelang, hierzu mussten aber wichtige Investitionen verschoben, die angedachte Schuldenreduzierung aufgeschoben werden und es mussten – auch im Hinblick auf künftig anstehende Investitionen in anderen Bereichen - die Hebesätze der Grundsteuer B und der Gewerbesteuer auf den Kreisdurchschnitt angehoben werden. Jäger machte deutlich, dass ihm durchaus bewusst sei, dass er dem Gemeinderat mit der Entscheidung, den erst beschlossenen Haushalts- und Investitionsplan zugunsten dieses enormen Kraftaktes so kurzfristig völlig auf den Kopf zu stellen, sehr viel abverlangt hatte. Er wolle darum diese Gelegenheit nutzen, sich nochmals ausdrücklich beim Gemeinderat für das Vertrauen und den bewiesenen Mut zu bedanken. Nun gelte es, so Jäger auch direkt an die Adresse der anwesenden Bundestags- und Landtagsabgeordneten, die Daumen zu drücken betreffend der erhofften Förderzusagen.
Es gibt aber durchaus auch Projekte, an welchen sich die Gemeinde Großerlach nicht beteiligt, so Jäger weiter. Aufgrund berechtigter Zweifel an der Sinnhaftigkeit habe man sich dazu entschlossen, sich am aktuellen interkommunalen Projektvorschlag entlang der Idyllischen Straße mit Bundesfördermitteln Ladesäulen für Elektrofahrzeuge zu errichten, nicht zu beteiligen. Jäger mahnte an, dass man sich doch einmal die Frage stellen sollte, wer damals die Tankstellen gebaut habe. Das seien auf jeden Fall nicht die Gemeinden gewesen. Aber wenn es um den Klimaschutz geht, werden neuerdings die Dinge scheinbar nicht mehr konsequent zu Ende gedacht, sondern sogar bisherige Überzeugungen  über Bord geworfen. „Da kommt für grünen Strom der Rote Milan ganz schnell mal auf die schwarze Liste“. Man dürfe sich dem Klimaschutz nicht verweigern, und in der Gemeinde Großerlach spielen Klimaschutz und Ressourcenschonung dementsprechend auch schon seit Jahren eine entscheidende Rolle beispielsweise bei Bauvorhaben oder der Umstellung auf LED. Aber man müsse auch hier die Dinge zu Ende denken.
Bürgermeister Jäger zog abschließend das Fazit, dass man viel mache, aber nicht alles und leider auch nicht alles gleichzeitig. Dies sei in der Kommunalpolitik ein wenig wie zuhause. Nicht alles was gut und wünschenswert ist, kann auf einmal erledigt werden. Man müsse Prioritäten setzen unter Berücksichtigung der zwei entscheidenden Währungen: Geld und Zeit.
Er schloss mit einem Zitat von Albert Schweizer: Nicht Erfolg ist der Schlüssel zum Glück, sondern Glück ist der Schlüssel zum Erfolg. Wenn du gerne tust, was du tust, wirst du auch erfolgreich sein.
„Solange wir, Bürgermeister, Gemeindemitarbeiter, Gemeinderat und Bürgerschaft also gerne, mit Freude, und gemeinsam an der Gestaltung unserer liebenswerten Gemeinde, die uns Heimat gibt in einer globalen Welt, arbeiten, werden wir auch weiterhin erfolgreich sein.“

Nach einem musikalischen Zwischenspiel wurden die Großerlacher Ehrennadeln verliehen und die Blutspenderehrungen vorgenommen:
Im Bereich „Sport“ erhielt der Tischtennisspieler Sven Janson von den Großerlach Sportfreunden für seinen Bezirksmeistertitel die bronzene Ehrennadel. Ebenfalls Bronze erhielten die Tischtennis U-15 Junioren für den Bezirkspokalsieg 2016 in der Besetzung Tommy-Lee Janson, Tobias Kalmbach, Moritz Wunsch, Marcel Gebert. Markus Mackamul aus Großerlach erhielt die Ehrennadel in Gold für seine Leistungen und Verdienste als Trainer im Ringen. Als Trainer des SV Neckargartach gelang ihm innerhalb von zwei Jahren der Aufstieg von der Oberliga über die Regionalliga in die Bundesliga. Dazu hatte er als persönlicher Trainer großen Anteil daran, dass sich der Ringer Eduard Popp für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro qualifizierte und dort Platz 5 belegte. Eine weitere Ehrennadel in Gold bekam die Fußballschiedsrichterin Karolin Wacker von den Sportfreunden Großerlach, da sie nun als FIFA-Schiedsrichterin nominiert wurde und somit auch Länderspiele, zunächst noch im Juniorinnenbereich, leiten darf.

Den Hattrick schaffte die Leistungsgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Großerlach mit Gruppenführer Daniel Rokos an der Spitze, die nach Bronze (2014) und Silber (2015) im vergangen Jahr das baden-württembergische Feuerwehr-Leistungsabzeichen in Gold erreichen konnte. Diese Leistung wurde mit der Ehrennadel in „Gold“ belohnt.

Mit der silbernen Ehrennadel für langjähriges ehrenamtliches Engagement wurde Karl Wirth ausgezeichnet, der mit Ablauf der Amtszeit Ende 2016 seine 29-jährige Tätigkeit im Gutachterausschuss der Gemeinde Großerlach beendete. Eine goldene Ehrennadel konnte wegen Abwesenheit der zu Ehrenden leider nicht überreicht werden. Dies wolle man aber persönlich nachholen.

Die Ehrennadel in Gold bekam Gitarrenschüler Julian Fritzsch für den 2. Platz beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“. Dass diese Auszeichnung völlig zu Recht verliehen wurde, zeigte Julian im Anschluss mit zwei äußerst anspruchsvollen musikalischen Gitarrenstücken.

Bei der Blutspenderehrung wurden Jörg Engel und Werner Strack beide für 100-maliges Blutspenden mit der Blutspender-Ehrennadel in Gold mit goldenem Eichenkranz ausgezeichnet. Petra Klenk (verhindert) erhielt die Blutspender-Ehrennadel in Gold für 10maliges Blutspenden.

Nach dem musikalischen Abschluss des Musikvereins lud die Gemeinde zu einem zwanglosen Stehempfang ein. Die Landfrauen aus Großerlach und der Landfrauenverein Grab hatten hierfür gemeinsam unzählige äußerst leckere Schnittchen vorbereitet, so dass keiner der zahlreichen Gäste die Schwalbenflughalle hungrig verlassen musste.

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Stuttgarter Straße 18

rathaus(@)grosserlach.de