Vorbereitend für die derzeit laufende Umsetzung der Trinkwasserkonzeption der Gemeinde Großerlach sollte die alte Widderanlage bei den Schöntalquellen demontiert werden. Über den damaligen Wassermeister Eugen Hanselmann bekundete 2008 der Bürgerverein Ebersberg e.V. aus Auenwald Interesse an der alten Druckstoßpumpe für die dortige Techniksammlung. Darin erkannte man eine gute Möglichkeit, dieses Beispiel vergangener Technik zu erhalten, weshalb die historische Pumpe dem Verein als Leihgabe in Obhut gegeben wurde.
Da sich der Bürgerverein Ebersberg zwischenzeitlich dazu gezwungen sieht, seine Sammlung an technischen Exponaten aufzulösen, nahm der Verantwortliche, Hans Josef Janetzko, Kontakt mit der Gemeinde Großerlach auf, ob diese den Widder zurück wolle. Bürgermeister Jäger fuhr aufgrund des aktuellen Personalmangels beim kommunalen Bauhof sofort persönlich nach Auenwald, um den Widder nachhause zu holen.

Er soll nun noch etwas aufbereitet und künftig nebst einer erläuternden Informationstafel im Gebäude des Hochbehälters Hohebrach untergebracht werden. So kann dort beispielsweise für Schulklassen die technische Entwicklung bei der Trinkwasserversorgung veranschaulicht werden.

Kurzinfo:
Ein Widder ist eine automatisierte Pumpe, bei welcher der Staudruck-Effekt (Druckstoß) des zulaufenden Wassers dazu genutzt wird, einen Teil davon auf ein höheres Niveau zu heben. Er kann damit ohne Strom betrieben werden, funktioniert aber nur bei ausreichendem Gefälle und Menge des zufließenden Wassers. Damit ist der Nachteil gerade bei der Trinkwasserversorgung, dass der größte Teil des Quellwassers für den Pumpvorgang verloren geht. Die Bezeichnung „Widder“ soll übrigens von Montgolfier stammen, der in einer Patentschrift die Kraft des Druckstoßes „mit dem Stoß eines Widders“ verglich.