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Gebührenkalkulation Wasserversorgung 2026 und 2027
Für den Zeitraum 2026 und 2027 mussten die Wassergebühren neu festgesetzt werden, die Gebührenkalkulation des beauftragten Fachbüros Allevo wurde nun dem Gemeinderat vorgelegt.
Die monatliche Grundgebühr eines „normalen“ Hausanschlusses steigt gemäß Gebührenkalkulation von derzeit 2,51 Euro auf künftig 3,57 Euro. Der Landesdurchschnitt liegt hier über 5,00 Euro, bei den Nachbarkommunen bei 4,07 Euro.
Mit der Erhöhung sollen 50% der jährlichen - unabhängig vom tatsächlichen Wasserverbrauch – vorhandenen Fixkosten aus Abschreibungen, Zinsen, Vorhaltung, … gedeckt werden. Diese Anpassung ist sachgerecht und notwendig, denn jeder Anschluss profitiert von der grundsätzlichen Verfügbarkeit des Wassers an 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche.
Die Gebührenkalkulation hat eine Verbrauchsgebühr von 3,21 Euro/m³ (netto) ergeben. Grund hierfür sind Kostensteigerungen, ohne dass ein entsprechender Anstieg der Wasserabnahme erwartet wird. Da in den Vorjahren im Bereich Wasserversorgung ein Verlustvortrag in Höhe 426.000 Euro entstanden ist, schlägt die Verwaltung vor, einen Anteil in Höhe von rund 50.000 Euro davon auszugleichen, wodurch sich eine Gebühr in Höhe von 3,32 Euro/m³ (netto) ergibt. Dies bedeutet zur seitherigen Gebühr (2,99 Euro/m³) eine Steigerung um 11%. Die durchschnittliche Gebühr bei den Nachbargemeinden liegt bei 3,48 Euro/m³.
Die Gemeinde Großerlach versorgt sich zu 100% mit Wasser aus eigenen Quellen und Tiefbrunnen mit einem mehr als ausreichendem Wasserdargebot. Hierauf kann man sehr stolz sein, auch wenn dies mit entsprechendem personellen und finanziellen Aufwand verbunden ist.
Der Gemeinderat beschloss einstimmig die vorgeschlagenen Gebührensätze und die erforderliche Änderung der Wasserversorgungssatzung.
Forstbetriebsplan 2026
Der stellvertretende Leiter des Forstamtes Herr Ulrich Häußermannn und Revierförster Andreas Schlär berichteten von den Entwicklungen des Waldes allgemein, sowie dem Gemeindewald im speziellen und die Herausforderungen, die insbesondere der Klimawandel mit sich bringt. Außerdem gab es einen Rückblick auf die in 2025 durchgeführten Maßnahmen und einen Ausblick auf 2026.
Anfang 2025 wurde entlang der B14 ein umfangreiche Verkehrssicherungshieb durchgeführt und im Bereich „Halde“ (Trauzenbach) Käferholz geerntet, zudem wurde aufgrund des Holzpreises im Bereich „Amselweg“ (Großerlach) ein umfangreicher Holzeinschlag als Vorgriff für 2026 vorgenommen.
Für 2026 sind neben der Daueraufgabe Verkehrssicherungspflicht eine Holzernte entlang des „Bernhard-Drixler-Weges“ (Großerlach), Wegeunterhaltungsmaßnahme beim „Andreas-Maier-Weg“ (Grab), Wegegrundinstandsetzung beim „Amselweg“ und „Halde“, eine Kulturvorbereitung im Bereich „Halde“, sowie die Anlage von „Weiserzäunen“ zum Schutz vor Wildverbiss vorgesehen.
Aufgrund der günstigen Witterung und des hohen Holzpreises konnte im Gemeindewald 440 Festmeter Holz eingeschlagen werde und ein Gewinn von 24.500 Euro erzielt werden. Der Forstbetriebsplan 2026 sieht einen Einschlag von 200 Festmeter entsprechend vor, es wird mit einem Gewinn von 2.300 Euro kalkuliert.
Der Gemeinderat genehmigte einstimmig den Forstbetriebsplan 2026.
Instandsetzung Gebäude Stuttgarter Straße 9 für Obdachlosen- und Flüchtlingsunterbringung
Die Gemeinde hat vor etwa einem Jahr das Anwesen Stuttgarter Straße 9 erworben. Es ist angedacht, das Grundstück künftig in Verbindung mit der danebenliegenden, bereits in Gemeindeeigentum befindlichen Fläche zu verwerten.
Aufgrund des Zustand des Gebäudes stünden die notwendigen Investitionen für einen langfristigen Erhalt in keinem Verhältnis, weshalb seitens der Verwaltung vorgeschlagen wurde, das Gebäude vorübergehend als Obdachlosen- und Flüchtlingsunterkunft zu nutzen.
Im Gebäude sind vier Zimmer, eine Küche, ein Bad, eine separate Toilette und ein Wasch- und Trockenraum vorhanden. Um eine Nutzung zu ermöglichen, sind die vorhandenen Nachtspeicheröfen umzubauen und in zwei Räumen zusätzlich noch Elektroheizungen zu installieren. Die noch vorhandenen Holzöfen und ein Holzherd müssen entfernt werden. Darüber hinaus ist ein Warmwasserboiler und/oder Durchlauferhitzer erforderlich, hinzu kommen vernetzte Rauchmelder. Die Kosten werden voraussichtlich rd. 15.000 Euro betragen.
Die Gemeinde Großerlach ist bislang ihrer Aufnahmeverpflichtung bei der Anschlussunterbringung von Flüchtlingen nicht vollständig nachgekommen. Der Landkreis hat nun beschlossen, künftig von den Gemeinden, die dieser Verpflichtung nicht nachkommen, eine Fehlbelegerabgabe zu verlangen. Für die Gemeinde Großerlach könnte dies im ungünstigsten Fall Kosten von mehr als 100.000 Euro für 2026 bedeuten. Die Instandsetzungskosten werden sich daher bereits nach wenigen Monaten amortisieren.
Die Gemeinde Großerlach ist zudem als Ortspolizeibehörde grundsätzlich verpflichtet, drohende oder tatsächliche Obdachlosigkeit von Personen zu verhindern bzw. unverzüglich zu beseitigen.
Derzeit sind für die Obdachlosen- und Flüchtlingsunterbringung Wohnungen in Neufürstenhütte angemietet. Durch die im Gebäude Stuttgarter Straße 9 dann zur Verfügung stehenden Plätze, sollen die Mietverträge hier, sobald möglich, beendet werden, so können die Mietkosten eingespart werden. Außerdem erhält die Gemeinde für die bzw. von den untergebrachten Personen eine noch zu kalkulierende Nutzungsentschädigung.
Der Gemeinderat stimmte geschlossen der künftigen Nutzung des Gebäudes zur Obdachlosen- und Flüchtlingsunterbringung zu und ermächtigte die Verwaltung, die Instandsetzungsarbeiten zu vergeben.
Glasfaserausbau
Die Stadt Murrhardt sowie die Gemeinden Althütte, Großerlach und Sulzbach an der Murr schlossen am 29. Mai 2017 eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung zur Umsetzung des geförderten Breitbandausbaus. Nach einem aufwendigen Verfahren, inklusiver europaweiter Ausschreibung erfolgte im März 2020 die Auftragserteilung an die Telekom Deutschland GmbH. Im Dezember 2021 begannen dann die Ausbauarbeiten in Großerlach.
Das Gesamtprojekt steht nun unmittelbar vor dem Abschluss, die Tiefbauarbeiten mit einer Gesamtlänge von 153.745 Metern ist vollständig abgeschlossen, der Glasfasereinzug ist mit 215.589 Metern zu 98,5% umgesetzt. Von 122 errichteten Netzverteilern sind 118 aktiv gestaltet. Es wurden 2.099 von 2.412 beauftragten Hausanschlüsse hergestellt, was einem Realisierungsgrad von 87% entspricht. Die Telekom bestätigt, dass sämtliche Ausbaugebiete bis Ende 2025 vollständig in Betrieb genommen werden.
Die Herstellung von insgesamt 838 weiteren Hausanschlüssen wäre technisch und fördertechnisch möglich, wurde jedoch bislang von den jeweiligen Hauseigentümern nicht beauftragt. Da die Fördermittellaufzeit noch etwas läuft, werden die vier Kommunen die betreffenden Eigentümer anschreiben und eine letztmalige Frist (31.01.2026) einräumen, um einen kostenlosen Hausanschluss (ohne Vertragsverpflichtung) zu beantragen.
Zwischen der Antragstellung und der Realisierung wurden im Projektgebiet 197 zusätzliche förderfähige Adressen identifiziert, die im ursprünglichen förderrechtlichen Adressbestand nicht enthalten waren, beispielsweise aufgrund Neubautätigkeiten. Die Telekom hat ein Nachtragsangebot zur Erweiterung des Maßnahmenumfangs um diese Adressen in Höhe von rd. 1.900.000 Euro eingereicht. Hinzu kommen Mehrkosten in Höhe von rd. 2.626.000 Euro durch kontaminierten Bodenaushub überwiegend im Gebiet der Stadt Murrhardt sowie der Gemeinde Sulzbach an der Murr. Die beteiligten Kommunen haben deshalb einen Nachtrags- und Aufstockungsantrag bei Bund und Land gestellt. Dieser wurde mit insgesamt 90% bewilligt.
Der Eigenanteil der Gemeinde am Nachtrag beträgt rd. 43.000 Euro, der Eigenanteil der Gemeinde am Gesamtprojekt (rd. 33.000.000 Euro) beläuft sich auf rd. 608.000 Euro.
Der Gemeinderat beschloss einstimmig die Kenntnisnahme des Sachstandsberichts, die Annahme des Nachtragsangebots, sowie die Anerkennung der Mehrkosten, allerdings unter dem Vorbehalt, dass die anderen Vertragskommunen ebenfalls zustimmen.
KI-Assistenz für die Verwaltung
Gemeindeverwaltungen stehen vor der zunehmenden Aufgabe, die stetig wachsenden Anforderungen an Bürokommunikation, Verwaltungsprozesse und Öffentlichkeitsarbeit effizient zu bewältigen. Die Digitalisierung entwickelt sich dabei rasant weiter und eröffnet insbesondere im Bereich der künstlichen Intelligenz neue Möglichkeiten, um Verwaltungsarbeit moderner und bürgerfreundlicher zu gestalten.
Die Firma TIVIO aus Korb bietet ein KI-Assistenzsystem an, welches in einigen Kommunen im Landkreis bereits eingesetzt wird. TIVIO ist vollständig DSGVO-konform und wird ausschließlich auf Servern in Deutschland betrieben. Dies ermöglicht im Gegensatz zu internationalen KI-Lösungen wie ChatGPT die datenschutzkonforme Verarbeitung personenbezogener Daten. TIVIO umfasst drei Funktionsbereiche:
Die Nutzungskosten belaufen sich für alle drei Funktionen nach nochmaligen Verhandlungen auf insgesamt rd. 9.900 Euro jährlich, ursprünglich lag dies um knapp 50 % höher. Bürgermeister Dispan veranschaulichte, dass bei einer durch die Nutzung erreichten Zeitersparnis von weniger als 10 Minuten je Arbeitstag jeden Rathausmitarbeiters sich diese Kosten rentieren würden.
Nach ausführlicher Diskussion beschloss der Gemeinderat einstimmig die Einführung des KI-Assistenzsystems TIVIO für die Gemeinde Großerlach.
Bezugspreis Mitteilungsblatt
Der Krieger Verlag, welcher das Mitteilungsblatt der Gemeinde produziert, hat die Gemeinde darüber informiert, dass sich aufgrund der Erhöhung des Mindestlohns die Produktionskosten ab dem kommenden Jahr deutlich erhöhen werden. Dies würde eine Steigerung des Bezugspreises von 28,80 Euro auf 30,40 Euro jährlich nach sich ziehen.
Um diese Steigerung etwas abzumildern, um dadurch zu befürchtende Abo-Kündigungen zu vermeiden, hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen, sich mit jeweils 500 Euro in den beiden kommenden Jahren zu beteiligen.
Bekanntgaben
Bei der Landtagswahl am 08.03.2026 werden wieder die drei Urnenwahlbezirke Großerlach (Feuerwehrgerätehaus), Grab (Schwalbenflughalle) und Neufürstenhütte (Dorfgemeinschaftshaus gebildet. Der Wahlbezirke Grab wurde als sogenannten „Repräsentativer Wahlbezirke“ ausgesucht, hier wird es im Wahllokal besondere Stimmzettel geben. Außerdem findet in Grab auch eine Wählerbefragung für die ZDF-Hochrechnung statt.
Die nächsten Sitzungen des Gemeinderats sind für den 18.12.2025 und 15.01.2026 terminiert.
Berichte aus vorangegangenen Sitzungen können Sie hier einsehen