Liebe Mitbürger*innen,
 
in Kürze wird mit 2020 ein Jahr zu Ende gehen, wie wir es alle so zuvor noch nie hatten erleben müssen, und von dessen Verlauf zum Jahresende 2019 niemand auch nur den Schimmer einer Ahnung haben konnte. Wir mussten viele Einschränkungen und viel Verzicht in Kauf nehmen — um uns selbst, aber vor allem auch unsere Mitmenschen, vor diesem gefährlichen und unberechenbaren Virus zu schützen. Noch nie zuvor in der jüngeren Gegenwart hatten die Begriffe Solidarität und Gemeinsinn auch nur ein annäherndes Gewicht. Und wir sind noch nicht am Ende der Pandemie angekommen. Dabei muss uns allen klar sein, dass nicht die Politik alleine diese Aufgabe wird lösen können, es sind vor allem die Vernunft und die Selbstdisziplin, die Mitverantwortung, des so oft zitierten „mündigen Bürgers“ gefragt.
Ungebrochen bin ich der Hoffnung, dass am Ende, vielleicht erst mit ein wenig Abstand, auch etwas Gutes bleiben wird. Zum Beispiel die bewusste Dankbarkeit für Annehmlichkeiten, die uns in den letzten Jahren selbstverständlich erschienen, die in der Krise neu entdeckte Kreativität oder wieder etwas mehr Menschlichkeit, Gemeinschaftssinn.
Wir werden nun auch in den nächsten Tagen beim Weihnachtsfest und beim Jahreswechsel auf die gewohnten Zusammenkünfte und Feierlichkeiten verzichten müssen. Das wird vielen von uns sehr schwer fallen, viele Menschen sicherlich auch traurig stimmen. Aber es dient dem Schutz unserer Lieben, und das Christkind in der Krippe hatte auch keinen „großen Bahnhof“. Lassen wir uns also zum Wohle aller bewusst auf ein wahrhaft besinnliches Weihnachtsfest und eine Zeit der Stille zwischen den Jahren ein —auf dass wir uns in einem hoffentlich sich zum Guten wendenden Neuen Jahr 2021 gesund und wohl behalten wieder sehen.

Christoph Jäger
Bürgermeister